Das Wählscheibentelefon, anfangs noch „Selbstanschlussapparat“ genannt, ist ein Meilenstein der Telefontechnik. Es wird ab den 1920er Jahren eingesetzt und ersetzt die manuelle Handvermittlung. Um eine Nummer zu wählen, dreht man die Scheibe bis zum Anschlag der gewünschten Ziffer, lässt sie los, und ein Impulsmechanismus übermittelt die Zahl an die Vermittlungsstelle. Das Impulswahlverfahren ist mechanisch zuverlässig, aber langsam. In den 1960er und 1970er Jahren ist das Wählscheibentelefon weltweit Standard in Haushalten. Mit der Einführung moderner Tastentelefone ab den 1980er Jahren beginnt der Niedergang des Wählscheibentelefons.
Unser Tischapparat W28 (Wählapparat 28) besteht aus Bakelit, einem schwarzen Kunststoff, der Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und industriell gefertigt wird. Er besitzt einen Hörer, der auf der sogenannten Gabel liegt, und eine runde Fingerlochscheibe (gebräuchlich Wählscheibe) über einer weißen Platte mit Ziffern von 0 bis 9. Dieses Modell W28 ist nicht mehr funktionstüchtig. Es ist zu einem Präsent umgearbeitet worden und trägt eine Plakette mit der Aufschrift „WISMUT SERVICES“. Ursprünglich soll das Telefon Teil einer innerbetrieblichen Vermittlungsanlage im Wismut Uran-Bergwerk Johanngeorgenstadt gewesen sein.
Objekt des Monats
Mit unserer Serie Objekt des Monats präsentieren wir ihnen regelmäßig besondere Objekte, die nur selten - etwa im Rahmen von Ausstellungen - oder bisher noch nie gezeigt wurden.
Objekt des Monats Juni 2025
Telefonapparat
Alle zuvor vorgestellten Objekte finden Sie in unserem Archiv:
Das "Grüne Gewölbe" der sächsischen Industriegeschichte