Industriemuseum Chemnitz

Objekt des Monats Dezember| Modell Dampfmaschine

Inventarnummer: 2023/0005 / A1
Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1910
Maße:  310 mm x 350 mm x 350 mm mit Brett

Die Adventszeit dient der Vorbereitung auf Weihnachten – lang ersehnt von Klein und Groß ist der Heilige Abend am 24. Dezember. Dieser ist in den Familien unterschiedlich von Gebräuchen und Geschichten geprägt: Die einen besuchen die Heilige Messe, die anderen singen gemeinsam Weihnachtslieder und bei vielen gibt es Kartoffelsalat mit Würstchen.
Eine ganz bestimmte Tradition gab es bei einer Familie in Sachsen: Der geschmückte Weihnachtsbaum konnte sich drehen! Dies geschah mithilfe einer Miniatur-Dampfmaschine: Der Vater bereitete die kleine Dampfmaschine vor und verband sie mit dem Christbaumständer. Zuvor wurde das Wasser im Dampfkessel erhitzt, anschließend versetzten Kolben und Stangen das Schwungrad in Bewegung. Am Ende begann sich der Baum langsam um seine eigene Achse zu drehen. Somit brachte er die Kinderaugen zum Leuchten und bereitete auch den Erwachsenen eine Freude.

Objekt des Monats November| Fernseher Colani TV 72-4000 H

Inventarnummer: 12/0031 / R2
Hersteller: Staßfurter Rundfunk-Fernseh-Telekommunikations AG (RFT)
Designer: Luigi Colani
Datierung: 1996
Maße: 660 mm x 800 mm x 510 mm

1996 wurde der 21. November durch die UNO zum Welttag des Fernsehens erklärt. Ziel ist es „den weltweiten Austausch von Fernsehprogrammen fördern, die sich u. a. schwerpunktmäßig mit Fragen wie Frieden, Sicherheit, wirtschaftliche und soziale Entwicklung und Förderung des Kulturaustauschs befassen“.
In der Sammlung des Industriemuseums befindet sich ein Fernsehgerät, das sich in seiner Formensprache von anderen Fernsehern unterscheidet: der Colani TV 72-4000 H - entwickelt 1993 vom deutschen Designer Luigi Colani (1928-2019) – organisch geformt, ganz ohne Ecken und Kanten.
Der Fernseher besitzt eine Superflat-Bildröhre und vier Lautsprecher. Er ist vor- und rückseitig mit diversen Anschlüssen versehen: für Kopfhörer, Decoder, Satelliten-Receiver, Videorecorder, HiFi-Anlage oder Camcorder. Zum Gerät gehört eine griffige Fernbedienung.
Auf der Rückseite befindet sich ein geschwungener Griff. Das kurvenförmige Kunststoffgehäuse ist in seidenmatt Schwarzmetallic gehalten (weitere Farboptionen: Grün-, Rot oder Blaumetallic). Der Preis lag hier bei 2.999 DM.

Objekt des Monats Oktober | Sonderbriefumschlag

Inventarnummer: 01/0748-2 / D6
Hersteller: Deutsche Post der DDR
Datierung: 1971
Maße: 114 mm x 161 mm

Am 9. Oktober 1971 wird in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz das Karl-Marx-Monument eingeweiht, entworfen vom Künstler Lew Kerbel und umgangssprachlich besser bekannt als „Nischel“.
Aus diesem Anlass ist eine Sonderbriefmarke herausgegeben worden. In der Sammlung des Industriemuseums Chemnitz befindet sich ein ungestempelter Schmuckumschlag mit besagter Briefmarke. Darauf zu sehen ist der stilisierte Kopf auf dem Sockel vor rotbraunem Hintergrund sowie mit weißem gezacktem Rand. Der Wert der Sonderbriefmarke ist mit 35 Pfennig ausgegeben.
Das Original, die zweitgrößte Porträtbüste der Welt, steht immer noch. Sie ist zum Wahrzeichen der Stadt geworden und wird regelmäßig zu Veranstaltungen der Stadt miteinbezogen.

Objekt des Monats September | Festschrift zur 39. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure

Signatur: Ter P 01.1 Che Ver
Herausgeber: Chemnitzer Bezirksverein des Vereines Deutscher Ingenieure
Druckerei: Hugo Wilisch, Chemnitz
Erscheinungsjahr: 1898
Maße: 278 mm x 205 mm x 30 mm

Die Festschrift zur 39. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure entstand vor 125 Jahren.
Die Publikation beginnt mit einem kurzen Bericht über die geologischen Verhältnisse der Gegend, anschließend gewährt sie einen Blick in die Geschichte der Stadt Chemnitz.
Der folgende Teil beschäftigt sich mit der Chemnitzer Industrie: zuerst der Maschinenbau mit Gießerei, Motoren-, Dampfkessel und Lokomotivbau, Werkzeugmaschinen- und Textilmaschinenbau sowie Brauereimaschinen-, Mälzerei- und Eismaschinenbau, dazu die Metallindustrie mit Elektrotechnik und Feinmechanik, Heizungs- und Lüftungsanlagen, Gasbereitungs- und Beleuchtungsanlagen, Fahrradindustrie sowie Waagenbau, des Weiteren die Textilindustrie mit Spinnerei, Weberei, Wirkerei, Färberei, Druckerei sowie Möbelstoffe.
Wie im Vorwort erwähnt, "musste aber die Darstellung der Industrie den größeren Teil der Festschrift einnehmen" und "die Festschrift eine Erinnerung an das an den Tagen der Hauptversammlung Geschehene sein …"; "Dieser Wert dürfte noch erhöht werden durch die zu einem großen Teil bisher nicht veröffentlichten geschichtlichen Mitteilungen über die Entwicklung der Chemnitzer Industrie, mit welchen gewissermaßen ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte geboten wird."