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Museumsgeschichte

Ausgehend von den Bemühungen des Fördervereins Industriemuseum Chemnitz e. V. beschloss das Stadtparlament von Chemnitz am 28. August 1991 die Gründung eines Industriemuseums. Dieses Datum gilt als Geburtsstunde des Chemnitzer Industriemuseums, obgleich erste Überlegungen bis in das Jahr 1827 zurück reichen. Mit immer neuen Impulsen versuchten die Chemnitzer ihre Vision eines Gewerbe- und Industriemuseums zu realisieren. Akteure verschiedenster Berufsgruppen setzen sich hierfür ein und man kann ohne Zweifel sagen: Das Industriemuseum ist ein Museum der Chemnitzer.

Im Verhältnis zu den Museen mit einer lang zurückreichenden Tradition ist das Industriemuseum Chemnitz eine vergleichsweise junge Gründung. Anders als andere Einrichtungen, deren Wurzeln weit zurück liegen, musste und konnte sich das Industriemuseum Chemnitz gegenüber den vielen neugegründeten Kultur- und Freizeiteinrichtungen behaupten und zählt heute zu den besucherstärksten Einrichtungen der Stadt und seiner Umgebung. Grund dafür sind besondere regionale historische Voraussetzungen, die Visionen und die Beharrlichkeit Vieler, ein klarer Auftrag, Themen von öffentlichem Interesse, ein konstantes Engagement der Chemnitzer Unternehmer, Politiker und Bürger und vor allem kreative und engagierte Mitarbeiter.

Die Vorgeschichte: 1827–1970

Die Kreisdirektion Zwickau ließ 1827 ein Hauptgutachten über den Zustand der Chemnitzer Industrie anfertigen. Insgesamt wurden 14 Unternehmen untersucht und befragt, sieben von ihnen äußerten, dass die Gründung einer „Modellsammlung“ und/oder von „Musterinstituten“ sinnvoll wäre. Die Protagonisten dachten zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht an ein Industriemuseum, aber an eine Art Gewerbemuseum. Die dort ausgestellten Muster und Modelle sollten den Fabrikanten, Studien- und Wanderreisenden – wir würden heute von Besuchern sprechen – als Vorbilder dienen. Die Zielstellung war eine Beförderung der Wirtschaft.

Rund 30 Jahre später, am 27. März 1859, veröffentlichte das Chemnitzer Tageblatt einen Beitrag, welcher diesen Gedanken wieder aufgriff. „Man erschrecke nicht über diesen Vorschlag, denn wir haben nicht ein Museum in der gewöhnlichen Bedeutung des Wortes im Sinne, so dass darunter eine Sammlung seltener Gegenstände aus dem Gebiet der Kunst zu verstehen ist [...], sondern wir meinen ein Museum der Industrie. Darunter verstehen wir eine, in ein angemessenes Gebäude gebrachte Sammlung anziehender Erzeugnisse aus dem industriellen Gebiet, welche zur Belehrung für Schüler und Meister, zur Ansicht für Kenner und zur Freude für Fremde der Industrie aufgestellt werden. Denke man sich, dass wir seit 25 Jahren ein solches Museum besäßen, in welches irgend wichtige Erzeugnisse unserer Arbeitsstätten gebracht worden, wie anziehend müsste dies für alle sein, welche an technischen Operationen Interesse und Freude finden. Wie lehrreich würde dies sein für strebsame Jünger der Industrie. Welch wohltuendes Gefühl müsste es in den Geschäftsnachfolgern erwecken, wenn sie zu jeder Zeit die Produkte ihrer Vorfahren betrachten und sich dadurch zum weiteren Fortschritt auf dem Weg des Schaffens bestimmen lassen könnten.“ Mit diesem Aufruf griff der Autor die Idee des Gewerbe-/Industriemuseums von 1827 wieder auf. Interessant ist hierbei die Verwendung des Begriffes Museum.

Der Chemnitzer Industrielle Carl Hermann Findeisen (1819–1891) eröffnete 1858 einen Maschinenhandel und nahm kurze Zeit später die eigene Produktion auf. Er errichtete in seinen Fabrikräumen eine ständige Ausstellung zu Maschinenbauerzeugnissen, die jährlich ca. 6.000–8.000 Besucher hatte. Ob er hiermit bewusst die Idee eines Gewerbe-/Industriemuseums aufgriff ist nicht belegt. Vier Jahre später verfasste die 1862 gegründete Gesellschaft „Industria“ eine Eingabe an den Rat der Stadt Chemnitz: „In der Tat, es muss überraschen, dass gerade in einer Stadt wie Chemnitz, die vermöge ihres vielgestaltigen Gewerbefleißes in Deutschland fast einzig dasteht, eine Idee noch nicht zur Verkörperung gelangt ist, deren Heilsamkeit sich jedem prüfenden Auge aufdrängt, deren Notwendigkeit allgemein empfunden, ja, von den Freunden des gewerblichen Fortschritts als offenbares und dringendes Bedürfnis erkannt und betrachtet wird“. Die Handels- und Gewerbekammer der Stadt Chemnitz unterstützte diesen Vorschlag. Sie verwies auf die Stadt Stuttgart, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine vergleichbare Einrichtung besaß, und forderte die Gründung einer derartigen Einrichtung in Chemnitz – dem „Mittelpunkt der sächsischen Industrie“ – mit Staatsmitteln. „Nach Auffassung der Kammer sollte das künftige Museum nicht nur auf Chemnitz beschränkt bleiben, sondern für ganz Sachsen wirken.“ Die Handels- und Gewerbekammer erweitert die bisherige lokale Idee zu einer gesamtsächsischen. Die Finanzierung wird jedoch vom Ministerium des Inneren mit der Begründung abgelehnt, dass die Stuttgarter Centralstelle für Gewerbe und Handel einen anderen Charakter hätte.

Am 30. April 1863 diskutierten die Stadtverordneten über die Errichtung einer höheren Webschule in Chemnitz. Die Beiträge einiger Stadtverordneten zeigen, dass die Idee eines Gewerbe-/Industriemuseums noch nicht aufgegeben wurde. Der Stadtverordnete Findeisen beantragte am 30. April 1863: „Es möge bei der Herstellung des Gebäudes für die höhere Webschule gleichzeitig für Beschaffung geeigneter Localitäten zur Aufnahme eines gewerblichen Museums Rücksicht genommen werden“. Der Stadtverordnete Dörstling (Lebensdaten unbekannt), ein Kattundruckerei- und Spinnereibesitzer, argumentierte für die Erweiterung der Sammlung. Dörstling war der Ansicht, dass der Zeithorizont der Sammlung das heute (1863) mit beinhalten sollte: „Ausstellung von Neuheiten auf dem Gebiet localer Industrie“. Dörstling argumentierte weiter, dass die geplanten Räumlichkeiten der Webschule hierfür zu klein, respektive für die Aufnahme eines Museums nur wenig geeignet seien. Er war der Ansicht, dass der „Bau eines dazu nöthigen Haus“ unabdingbar wäre. Als unmittelbare Reaktion auf die Vorschläge, Eingaben und Wünsche wurde eine Kommission gebildet, welche Vorschläge für das zukünftige Museum erarbeiten sollte. Die Kommission bestand aus Vertretern des Ratskollegiums, des Stadtverordnetenkollegiums, der Handels- und Gewerbekammer, des Fabrik- und Handelsstandes, des Handwerkervereins und der Gesellschaft Industria.

Der Chemnitzer Bürgermeister Johannes Friedrich Müller (1812–1878) lud am 25. Juli 1864 Stadtverordnete und Vertreter von Unternehmerorganisationen in das Beratungszimmer des Rathauses ein. In dieser Beratung ging es um die „Einleitung wegen Errichtung eines Museums für Industrie und Gewerbe in Chemnitz“. Der Geheime Regierungsrat Dr. Julius Ambrosius Hülße (1812–1876) war hierfür extra aus Dresden angereist. Hülße war von 1841 bis 1850 Direktor der Chemnitzer Gewerbe- und Baugewerkeschule und daher mit den lokalen Besonderheiten vertraut. Die im Juli stattfindende Beratung war das Ergebnis eines fast 40 Jahre langen Prozesses, an dessen Ende eine intensive politische Diskussion über ein Gewerbe-/Industriemuseum stand. Fakt ist jedoch, dass die Gründung eines Gewerbe-/Industriemuseums in der Folgezeit ausblieb.

Im Jahre 1876 beschloss der Chemnitzer Handwerkerverein, den Mitgliedsbeitrag zu erhöhen. Mit diesen Mehreinnahmen sollte die Errichtung eines Gewerbemuseums finanziert werden. Die „Deutsche Industrie-Zeitung“ berichtete im November 1877 über die Eröffnung eines Gewerbemuseums, am 11. Oktober, in den Königlich-Technischen Lehranstalten. Vier Jahre später kaufte der Handwerkerverein das Gebäude des ehemaligen Amtsgerichtes der Stadt und widmete es zum Vereinshaus um – das sogenannte Meistereck. Der Umzug des Museums und der Sammlung erfolgte 1882. Die Sammlung wurde in den folgenden Jahren erweitert und umfasste vier Jahre später bereits 6.016 Exponate, aufgeteilt in neun Gruppen. Die Textilindustrie mit 3.838 Exponaten war der größte Sammlungsposten. Über den Verbleib dieser Sammlung besitzen wir keine Kenntnis.

Der „Industrieverein für Chemnitz und Umgebung“ regte 1898 die Gründung einer Städtischen Vorbildersammlung an, die Muster von Erzeugnissen der Chemnitzer Webereien sammeln sollte. Diese Sammlung fand später Aufnahme in das 1909 eröffnete „König-Albert-Museum“ und ist heute noch immer Bestandteil der Kunstsammlungen Chemnitz. Erst Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre griffen die Chemnitzer, Techniker, Wissenschaftler und Mitglieder der Kammer der Technik, ihre Idee eines Gewerbe- und Industriemuseums wieder auf.

Die ersten Museumspläne: 1970–1989

Am 19. Dezember 1972 beschloss die Bezirksleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Karl-Marx-Stadt ein „Museum zur Geschichte der Produktivkräfte“ zu errichten. Die Technische Hochschule Chemnitz wurde verpflichtet ein Museumskonzept zu erarbeiten. Zur Realisierung dieser politischen Willensbekundung sollten „alle wirtschaftsleitenden Organe, Betriebe, Einrichtungen, gesellschaftlichen Organisationen [...], ihre Vorschläge, Gedanken und Hinweise zur Mitarbeit an dieser Sammlung unterbreiten“. Die SED-Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt fasste am 8. August 1973 den Beschluss „Zur weiteren Entwicklung des geistig-kulturellen Lebens in Karl-Marx-Stadt“. Darin wurde auf Seite 15 „die langfristige Einrichtung eines technischen Museums, das sich besonders der Sammlung von Werkzeug- und Textilmaschinen widmet“, gefordert. Eine Studie nahm mögliche Orte hinsichtlich ihres Denkmalwertes und ihrer musealen Perspektive in den Blick. Die Nutzung der Markthalle, die der Halle des Elektrizitätswerkes oder die des ehemaligen Werkzeugmaschinenbaus der Sächsischen Maschinenfabrik, vorm. Richard Hartmann AG, kamen aus finanziellen Gründen nicht zur Ausführung. Der Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt beschloss am 28. Dezember 1978 die „Profilierungskonzeption für die Museen des Bezirkes Karl-Marx-Stadt“. In der zum Beschluss gehörenden Umlaufvorlage Nummer 0492 heißt es auf Seite 1 der Anlage: Museum für Maschinenbau in Karl-Marx-Stadt (Neugründung) – Geschichte der Produktivkräfte.

Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre befassten sich insgesamt drei verschiedene Arbeitsgruppen/Institutionen mit der Erarbeitung einer Ausstellungskonzeption für das Museum der Produktivkräfte:

  • Das Forschungszentrum Werkzeugmaschinenbau Karl-Marx-Stadt,
  • Die Kammer der Technik
  • Der Wissenschaftsbereich Geschichte der Naturwissenschaften und Technik an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt.

Im Folgenden begannen Mitarbeiter der Kombinate „Fritz Heckert“ und „Textima“ mit der Aufarbeitung von historischen Maschinen.

Jochen Seyffarth erarbeitete 1983 im Auftrag des Forschungszentrums Werkzeugmaschinenbau Karl-Marx-Stadt eine Museumskonzeption. Diese erste Museumskonzeption orientierte sich thematisch am Maschinenbau mit den besonderen Schwerpunkten: Gießereiwesen, Antriebstechnik, allgemeiner Maschinenbau, Werkzeugmaschinenbau und Textilmaschinenbau. Parallel zu dieser Konzeption organisierte das Forschungszentrum die aktive Exponatrecherche. Die so erfassten Objekte wurden unter Schutz gestellt und für das zukünftige Museum deponiert. Durch die spezifischen Bedingungen in der DDR war jedoch eine Außerdienststellung der Maschinen und Anlagen nicht abzusehen.

Der letzte Abguss in der ehemaligen Gießerei Richter – am 15. Juli 1987 um 13:25 Uhr – war auch gleichzeitig der Beginn einer neuen Chance. Die Akteure des Museums der Produktivkräfte konzentrierten ihre Bemühungen auf die ehemalige Gießerei – die Errichtung eines Schaudepots wurde in Erwägung gezogen.14 In der Beratung vom 1. Juli 1987 verständigten sich die Anwesenden, dass das Museum den Schwerpunkt Textilmaschinenbau erhalten sollte. Der VEB Textima übernahm die ehemalige Lehrgießerei. Als Projektleiter wurde Dr. Walter May eingesetzt, der den Auftrag hatte, das Museum für Produktivkräfte am Standort Annaberger Straße 114 mit dem Schwerpunkt Textilmaschinenbau aufzubauen. Dr. May erarbeitete zusammen mit Dr. Ulrich Thiel vom Bezirkskunstzentrum Karl-Marx-Stadt eine erste Ausstellungskonzeption. Ziel war es, bis zum Pioniertreffen im Sommer 1988, am 19. August, eine „erste“ Ausstellung – zur frühen Textiltechnik – zu eröffnen. Hierzu wurde ein Aufbaustab gebildet, der zeitweise bis zu fünf Personen umfasste. In den folgenden zwei Jahren wurden immer wieder intensive Arbeitsgespräche mit verschiedenen Experten geführt. In der Arbeitsphase stellte sich jedoch heraus, dass der anvisierte Eröffnungstermin nicht zu realisieren war. Damit waren die Bemühungen und die Arbeit jedoch nicht beendet. 1989 begannen einige Betriebe und Kombinate Objekte für spätere Traditionskabinette und Betriebsmuseen zu sammeln und zu bewahren. Durch die politische Wende 1989/90 veränderte sich die Situation jedoch grundlegend.

Die Anfangsjahre: 1990–1998

Die politische Wende führte zu einem einschneidenden Strukturwandel in Sachsen und insbesondere auch in Chemnitz. In den nachfolgenden Jahren wurden zahlreiche traditionelle Industriebetriebe geschlossen und es setzte eine Phase des Abbaus von Arbeitsplätzen, eine Privatisierung und Modernisierung, aber auch eine Phase der wirtschaftlichen Abwicklung durch die Treuhandanstalt ein.

Die weitere Nutzung der Fabrikgebäude und vor allem auch ihres Inventars blieb lange Zeit ungeklärt. Technologisch gesehen waren viele der Maschinen veraltet und wurden ausgesondert. Aber aus Sicht der Museumsfachleute sind solche Situationen ein Glücksfall, da der kulturhistorische Wert vieler Maschinen schon früh erkannt wurde. Die in der DDR oft bis zur politischen Wende genutzten Maschinen geben den Historikern einen Einblick in vergangene Epochen.

Bereits 1990, kurz nach der Wende, gründete sich der Förderverein Industriemuseum Chemnitz e. V. Prof. Dr. Friedmar Erfurt, damaliger Rektor der Technischen Universität Chemnitz, erkannte die einmalige Chance, welche sich durch die politische Wende ergab, und regte die Gründung des Fördervereins Industriemuseum Chemnitz e. V. an, der mit fachlicher Unterstützung seitens der TU Chemnitz und der Arbeitsgruppe Technikhistorischer Museen des Deutschen Museumsbundes erste Überlegungen zur Gründung eines Museums anstellte. Den Vorsitz übernahm Prof. Dr. Armin Russig, welcher das Forschungszentrum für Werkzeugmaschinenbau in Karl-Marx-Stadt geleitet hatte. Mit dem öffentlichen Aufruf: „Erhaltet das industrielle Kulturerbe der Region“, wandte sich der Verein an die Chemnitzer. Durch diesen und weitere Aufrufe gelang es die Idee eines Industriemuseums in die breite Öffentlichkeit zu tragen. „Innerhalb weniger Wochen erhielt der Förderverein über 100 Angebote zur Übernahme historischer Maschinen bzw. Hinweise auf deren Standorte, darunter befanden sich auch die Schönherrschen Webstühle aus den Jahren 1920/22 in einer ehemaligen Möbelstoffweberei.“

Die Gründung eines Museums als kulturelles Gedächtnis einer industriellen Erfolgsgeschichte und die Bewahrung einer auf diesen Erfolgen begründeten Identität war demnach also nur folgerichtig.

Der am 1. Juli 1991 gebildete Aufbaustab bestand aus 17 Personen, welche im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) finanziert wurden. Dr. Klaus Müller, der bis 1990 der Arbeitsgruppe Technisches Nationalmuseum der DDR angehörte, übernahm die Leitung des Aufbaustabes. Die eingereichte Konzeption führte dazu, dass das Stadtparlament von Chemnitz am 28. August 1991 die Gründung des Industriemuseums beschloss.

In der Begründung der Konzeption heißt es: „Das Land Sachsen und insbesondere seine bedeutendste Industriestadt Chemnitz verfügen über Traditionen der Industrie-, Verkehrs-, Wissenschafts- und Sozialgeschichte, die im Verlauf der Entwicklung dieser Region ein unverwechselbares kulturelles Gepräge gaben. Darin sind Verantwortung und Pflicht begründet, diese Geschichte wissenschaftlich weiter aufzuarbeiten, der Bevölkerung anschaulich darzustellen und für die künftige Entwicklung einzusetzen. Im Zusammenhang mit weiteren technikmusealen Vorhaben in Sachsen (…) und in Anbetracht der Existenz von nahezu 50 technischen Schauanlagen der vorindustriellen Periode erhält das Industriemuseum Chemnitz den Charakter eines wissenschaftlich-organisatorischen Zentrums. Das Industriemuseum wird als kommunale Einrichtung ins Leben gerufen.“

Die ehemalige Lehrgießerei C. A. Richter an der Annaberger Straße 114 bildete den passenden baulichen Rahmen für die zur Verfügung stehenden Sachzeugen der industriellen Entwicklung der Stadt Chemnitz und ihres Umlandes. Ein bereits in der Gründungsphase des Museums erforderlich gewordenes Depot wurde mit der Weberei Tannenhauer in Braunsdorf gefunden. Am 27. März 1992 waren die baulichen Grundlagen soweit gediehen, dass mit der ersten Ausstellung unter der Leitung von Dr. Klaus Müller (1993) das vorhandene Potential der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte. Nach dem Ausscheiden von Dr. Müller übernahm Dr. Wolfgang Uhlmann kommissarisch die Leitung des Museums bis 1995, Dr. Jörg Feldkamp als Museumsdirektor eingestellt wurde, und das Museum zu dem industriekultur-geschichtlichen Ankerpunkt ausbaute, der es heute ist.

Der erste Sammlungsleiter des Industriemuseums war Jochen Seyffarth, welcher bereits die Konzeption von 1983 erarbeitet hatte. Die Anbindung der Arbeitsgruppe „Restaurierung historischer Textilmaschinen“ an das Industriemuseum Chemnitz war ein weiterer Schritt. Es gelang zudem, die 1989 angelegten Sammlungen, beispielsweise die des VEB Numerik und des Schraubenwerkes, für das Industriemuseum zu sichern.

Die Museumsprofessionalisierung und der Zweckverband Sächsisches Industriemuseum: ab 1999

Die Forderung der Handels- und Gewerbekammer der Stadt Chemnitz aus dem Jahre 1862, den Fokus des Museums auf Sachsen zu erweitern, fand schlussendlich ihre Umsetzung in dem 1998 gegründeten Zweckverband Sächsisches Industriemuseum. Am 30. April vereinbarten der Freistaat Sachsen und die Städte Chemnitz, Ehrenfriedersdorf, Hoyerswerda und Lengefeld nach mehrjährigen konzeptionellen Vorüberlegungen die Gründung des Verbandes.

Er zählt zu den wichtigsten Museumsgründungen in Ostdeutschland nach der politischen Wende. In dieser Gründungsphase vereinte der Zweckverband Sächsisches Industriemuseum das Industriemuseum Chemnitz, das damalige Westsächsische Textilmuseum Crimmitschau (heute Tuchfabrik Gebr. Pfau), das Lausitzer Bergbaumuseum (heute Energiefabrik Knappenrode), das Besucherbergwerk Zinngrube Ehrenfriedersdorf sowie das Kalkwerk Lengefeld. Am 1. Januar 1999 wurde der Zweckverband Sächsisches Industriemuseum in die wirtschaftliche Selbständigkeit entlassen. Die Mitgliedschaft des Freistaates im Zweckverband endete zum 31. Dezember 2004. Die Stadt Lengefeld trat Ende des Jahres 2007 aus dem Zweckverband aus.

„Gemeinsames Ziel der im Zweckverband vereinten Museen ist es, die bedeutenden Industriedenkmale sowie die Industriegeschichte und -kultur des Freistaates Sachsen zu bewahren, zu fördern und museal zu präsentieren.“ Grundüberlegung des neugegründeten Verbandes war es, dezentral an verschiedenen historischen Orten bedeutende Industriedenkmale zu erhalten, sie mit neuem Leben zu füllen und somit die Geschichte des Industriezeitalters wach zu halten. Trotz einiger Kontinuitätsbrüche in der historischen Entwicklung knüpft der Zweckverband inhaltlich an die Industriegeschichte Sachsens an. Im Kontext aller mit dem Thema Industriekultur befassten bzw. an diesem Thema interessierten öffentlichen und privaten Institutionen, Einrichtungen und Vereinigungen nimmt der Zweckverband Sächsisches Industriemuseum eine besondere Stellung ein, da er die sächsische Industriegeschichte in ihrer Gesamtheit im Blick hat. Ein wesentlicher Aspekt in der Ausrichtung des Zweckverbandes ist es nicht allein die historische Entwicklung als Chronist zu musealisieren, sondern auch die Gegenwart und die zukünftige Entwicklung des industriellen Prozesses im Fokus zu behalten.

Der Zweckverband engagiert sich zudem im Rahmen der baulichen Sanierung der in situ erhaltenen Industriedenkmale und sorgt für größtmögliche Erhaltung der Bausubstanz durch eine fachgerechte Sanierung. Unter restauratorischer Aufsicht und fachlichem Sachverstand seitens der Fördervereine wird der historische Maschinenpark betriebsfähig gehalten. Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt in der Arbeit des Zweckverbandes sind die zielgruppenspezifischen Vermittlungsangebote der Einrichtungen. Das Wissen um die Sternstunden und auch um die dunklen Seiten der Industriealisierung bündelt der Zweckverband als außerschulischer Lernund allgemeiner Bildungsort auf wissenschaftlicher Grundlage. In diesem Zusammenhang versteht sich der Zweckverband auch als forschende Einrichtung. Die Lebensbedingungen und die Arbeitsverhältnisse der Menschen werden erforscht, ausgewertet und in die wissenschaftliche Diskussion eingebracht. Die Ergebnisse fließen in die hauseigene Publikationsreihe „INDUSTRIEarchäologie“, die Dauer- und Sonderausstellungen ein und werden durch abgestimmte museumspädagogische Programme der breiten Öffentlichkeit vermittelt.

„Das Sächsische Industriemuseum ist auf dem Gebiet der Industriekultur ein international anerkannter Partner. Das am stärksten entwickelte Industriemuseum Chemnitz versteht sich als Sympathieträger und Marketingplattform der sächsischen Wirtschaft, was sich letztlich auch im Engagement der Wirtschaft dokumentieren muss.“ Die Zentrale des Verbandes wurde im Industriemuseum Chemnitz angesiedelt, das seitdem als Leitmuseum fungiert und die sächsische Industriegeschichte nicht nur materiell abbildet, sondern sie in ihrem kultur-, wirtschafts-, sozialgeschichtlichen Kontext verortet. Die Beschäftigung mit der industriellen Vergangenheit soll dabei helfen, die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten.

Der neue Standort Zwickauer Straße

Das ungebrochene Interesse an der industriellen Vergangenheit und die stetig anwachsende Sammlung machte die Suche nach einem neuen Standort des Museums unumgänglich. Auch in dieser Situation übernahm der Förderverein erneut Anstrengungen auf der Suche nach einer den Erfordernissen entsprechenden Immobilie, die letztlich mit der ehemaligen Gießerei an der Kappler Drehe (Zwickauer Straße 119) gefunden wurde. Das dem Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) vorliegende Konzept wurde 1998 beschlossen. Den finanziellen Grundstock für den Ausbau und die Umnutzung der ehemaligen Gießerei zum Museumsstandort legte ebenfalls das Sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK). Am 29. Juli 1999 erfolgten die ersten Baumaßnahmen. Der Förderverein war und blieb der Motor in der Entwicklung des Industriemuseums. Die Arbeiten am Rohbau vom Maschinenhaus, der Gießereihalle, dem Verwaltungstrakt und dem Technikgebäude wurden abgeschlossen und am 17. August 2000 feierten Bauleute, Förderer und Freunde des Museums gemeinsam das Richtfest des neuen Industriemuseums Chemnitz. Die Restaurierungsarbeiten am Inneren des Maschinensaales waren beendet und weitere Baumaßnahmen auf dem Museumsgelände in vollem Gange. Das Museumsteam setzte sich in diesem Jahr intensiv mit der Konzeption auseinander. In der Dauerausstellung des Museums sollte der Mensch und nicht die Technik an sich im Mittelpunkt stehen. Das Konzept umfasste sieben Personengruppen, die das gesamte Spektrum der sächsischen Wirtschafts-, Sozial- und Industriegeschichte abbildete. Die ARGE Kirsten Helmstedt/Braunsdorf und Matthias Runge/Dresden nahm die Arbeit an der Ausstellungsgestaltung auf und legte bereits sehr konkrete Entwürfe für Gestaltung und das Design der Dauerausstellung vor. Im September 2000 konstituierte sich der „Wissenschaftliche Beirat“.

Im Juni 2001 konnten Verwaltung, Bibliothek und Grafiksammlung in die neuen Räumlichkeiten einziehen. Der erste Bauabschnitt konnte in diesem Jahr planmäßig beendet werden. Für die Dauerausstellung wurden die ersten konzeptionellen Ideen konkretisiert und die wichtigsten Exponate, die sogenannten Leitexponate, für die sieben Themenbereiche ausgewählt. Im Juni erschien der erste Band der Reihe „INDUSTRIEarchäologie“ unter dem Titel: „Studien zur Erforschung und Bewahrung von Quellen zur Industriekultur“. Die Reihe wird vom Zweckverband Sächsisches Industriemuseum in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum und dem Institut für Wissenschafts- und Technikgeschichte an der TU Bergakademie Freiberg herausgegeben. Am 12. April 2003 wurde der neue Museumsstandort feierlich eröffnet.

Die Begeisterung für das Haus, die Exponate und ihre Präsentation, aber auch für das besondere Ambiente der Räumlichkeiten blieb in der Folgezeit ungebrochen. Einen Höhepunkt in der weiteren Entwicklung stellte der am 7. Mai 2005 von der belgischen Königin Fabiola überreichte „Europäische Museumspreis – Besondere Anerkennung“ dar, trotz reduzierter personeller Ressourcen und angespannter Haushaltslage eine Auszeichnung für die geleistete Arbeit. In das Jahr 2005 fiel auch die Eröffnung der Textilstraße, die die Dauerausstellung um einen wesentlichen Themenschwerpunkt ergänzte. In den ersten drei Jahren nach der Neueröffnung konnte das Industriemuseum bereits eine viertel Millionen Besucher begrüßen. Zudem wurde es als Ankerpunkt in die Europäische Route der Industriekultur, dem Netzwerk der wichtigsten Standorte des industriellen Erbes Europas, aufgenommen. Höhepunkt des Folgejahres war die unter der Schirmherrschaft des sächsischen Ministerpräsidenten Prof. Georg Milbradt stehende Jubiläumsausstellung „Vier Ringe für Sachsen“, die an den Zusammenschluss der vier großen sächsischen Automobilfirmen Audi, DKW, Horch und Wanderer 75 Jahre zuvor erinnerte. Mit knapp 90.000 Besuchern war 2008 das erfolgreichste Jahr seit der Neueröffnung. Besonders die beiden Sonderausstellungen „Leonardo da Vincis Maschinen“ und „Haribo – Mit dem Goldbären zur Kultmarke“ trugen zu diesem glänzenden Erfolg bei. 2009 war ein besonderes Jahr für das Industriemuseum. Es war das Jahr der „Industriekultur“ in Sachsen. In Dresden fand die erste sächsische Tagung zur Industriekultur statt. Veranstalter waren der Zweckverband Sächsisches Industriemuseum und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Unter Beteiligung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst wurde der Beirat Industriekultur für Sachsen am Zweckverband Sächsisches Industriemuseum ins Leben gerufen. Ziel aus Sicht des Industriemuseums war es, das Haus als anerkannten Leistungsträger zur Industriekultur in Sachsen zu positionieren und es somit als eine Leitinstitution im Rahmen des Gesamtkonzepts zu etablieren. Nach Bereitstellung von Mitteln durch das Land Sachsen begannen im Jahr 2013 die konzeptionellen Vorarbeiten zur neuen Dauerausstellung. Ende Juni 2014 erfolgte die Schließung des Hauses. Am 13. Juni 2015 konnte die dritte Dauerausstellung den erwartungsvollen Besuchern präsentiert werden.

Blick in die Zukunft

Ist es den Industriemuseen gelungen zu einem erfolgreichen Mitglied der Museumslandschaft zu werden mit Inhalten, die in den 1970er Jahren noch nicht als museumswürdig galten, so stellt sich die Frage nach seiner zukünftigen Ausrichtung. Die in den Industriemuseen präsentierten Lebenswelten sind größtenteils verschwunden. Konnten sich die Industriemuseen in ihrer Arbeit auf Erfahrungen der lokalen bzw. regionalen Bevölkerung stützen, so sehen sie sich heute häufig als Verwalter einer historisch bedeutsamen Vergangenheit. Der unmittelbare Kontakt, das haptische Erleben und der handwerkliche Umgang mit den vertrauten Objekten gehen zunehmend verloren. Besucherinnen und Besucher entfernen sich immer weiter von den eigenen Erfahrungswelten. Die Unmittelbarkeit der industriellen Revolution auf ihre Umwelt steht in keinem Verhältnis zu neueren Technologien, deren Entwicklung unauffällig in den Laboratorien großer, weltweit agierender Konzerne stetig voranschreitet. Einst war das Auto ein mechanisches Produkt. Heute ist es eher ein Computer auf Rädern, denn Steuergeräte und Sensoren lenken die zahlreichen, immer aufwendigeren Assistenzsysteme. Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine hat einen rapiden Wandel hinter sich, der sich verstetigt. Wohin genau die Reise geht ist unklar. Die Prognosen schwanken zwischen Panikmache und elysischen Zuständen.

Der übergeordnete Auftrag des Industriemuseums Chemnitz ist in seiner Satzung definiert. In Bezug auf das Sammeln bildet der schriftlich fixierte, öffentlich kommunizierte und kontinuierlich aktualisierte Sammlungsauftrag den Rahmen. Eine unmoderierte Form des Sammelns würde nicht nur schnell räumliche Grenzen sprengen, die Konzentration auf aussagekräftige Objekte der Beliebigkeit opfern und auch wissenschaftliche Ressourcen überfordern. In Bezug auf die weitere Entwicklung des Museums ist aber zudem die Kontextualisierung des Sammlungsgutes immer wieder neu zu hinterfragen, zu bewerten und zu aktualisieren.

(Bürger-)Partizipation an der Museumsarbeit ist kein wirklich neuer, aber dennoch ein nach wie vor wichtiger Ansatz. Teilhabe an den Inhalten des Industriemuseums ist gerade in Chemnitz, einer Stadt mit einer langen industriellen Tradition, besonders wichtig. Besucher wollen nicht mehr nur passive Rezipienten eines breiten Spektrums von Information sein, sondern wollen die Möglichkeiten haben, diese Informationen zu kommentieren oder auch zu diskutieren. Im Industriemuseum wurde dieser Ansatz, ohne ihn explizit auch so zu benennen, von Anfang an gelebt. Sein Förderverein mit seinen neun Arbeitsgruppen ist ein beredtes Zeugnis. Begleitet wird der Prozess auch mit der Hinwendung zu Gegenwartsthemen, die mehr Besucher generieren und zu einer breiten Trägerschaft führen. Dieses sichert eine größere gesellschaftliche Akzeptanz und Relevanz. Das Industriemuseum versteht sich in diesem Sinne auch als eine Bildungsinstitution. Zeitzeugen und ihre Informationen zu Objekten aus der industriegeschichtlichen Zeit bereichern und beleben die Museumsarbeit. Dieses Wissen muss gespeichert und von nachfolgenden Generationen abgerufen werden können.

Rückblick und Ausblick in eine Relation zu stellen, wissenschaftlich zu verorten und eigene Stellungnahmen anzuregen werden an Gewicht gewinnen. Die Technik in den Industriemuseen muss dabei in einen erweiterten wirtschafts-, sozial-, kultur- und regionalgeschichtlichen Kontext eingebettet werden. „Industriekultur steht bis heute für eine Beschäftigung mit der gesamten Kulturgeschichte des Industriezeitalters in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“. So formuliert findet sich dieser Ansatz bereits im Vorwort zu den Handlungsempfehlungen des Wissenschaftlichen Beirates für Industriekultur in Sachsen und bestimmt auch die Arbeit des Industriemuseums. Das Museum fungiert als Leitmuseum zur sächsischen Industriekultur und hat die sächsische Industriegeschichte in ihrer Vielfalt im Blick. Industriegeschichte ist Teil der allgemeinen Kulturgeschichte und ist nur als solcher auch verständlich. Dies bedingt eine Öffnung in vielerlei Richtungen und fördert einen fruchtbaren Austausch, ohne den fixierten Auftrag aus den Augen zu verlieren. Daneben versteht sich das Museum als Kommunikationsplattform und Schauplatz für die sächsische Wirtschaft, so dass das Industriemuseum Chemnitz die Schnittstelle und ein Kompetenzzentrum für Industriekultur in Sachsen und somit ein wesentlicher Ansprech- und Projektpartner für alle Akteure ist.

Industrie im Wandel erleben, so der Slogan zu derzeitigen Dauerausstellung, impliziert einen ständigen Prozess, der begleitet, kontextualisiert und wissenschaftlich bewertet wird. Zu den klassischen Inhalten der Industriemuseen kommen heute neue Inhalte hinzu. Umweltschutz und Ressourcenschonung, Renaturierung und Technikfolgenabschätzungen seien hier als exemplarische Stichworte genannt.

Der überregionale und historische Stellenwert des Industriemuseums wird im Besonderen durch diejenigen seiner Aktivitäten bestimmt, die dynamische, sich weiterentwickelnde und sich verbreitende Prozesse in Gang setzen. Das bedeutet, dass die eigenen Konzepte stets auf ihre Relevanz hin überprüft werden müssen.

Ziel muss es sein, das Industriemuseum zu einer modernen, bürgernahen Kommunikations- und Bildungsplattform zu entwickeln und ein stärker interdisziplinär und interkulturell ausgerichtetes Profil zu entwickeln. Themenschwerpunkte müssen proaktiv besetzt, strategisch entwickelt und zielgruppengerecht kommuniziert werden. Das Museum der Zukunft muss sich verstärkt in aktuelle Diskurse einmischen und Stellung beziehen. Interpersonelle Kultur- und Bildungsprogramme in Form von künstlerischen, literarischen und musikalischen Veranstaltungen, Workshops und Tagungen müssen die angebotenen Sonderausstellungen in idealer Weise ergänzen. Die kulturellen Einrichtungen der Stadt Chemnitz bieten zudem beste Voraussetzungen für die Einbindung des Industriemuseums in ein identitätsstiftendes kulturelles Gesamtkonzept mit überregionaler Vernetzung und Strahlkraft. So kann es in besonderer Weise zur Schärfung des kulturellen Profils der Stadt im Rahmen einer nachhaltigen, zukunftsorientierten regionalen Selbstdarstellung beitragen. Ein koordinierender Kontakt zu den Partnern aus Politik, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Tourismus ist hierfür die Voraussetzung.

Das Industriemuseum Chemnitz ist längst in der Mitte der Bevölkerung angekommen und fest in der Stadtgesellschaft verankert. Es ist der Referenzort für sächsische Industriegeschichte und wichtiger Bestandteil der sächsischen Industriekultur geworden. Das Industriemuseum Chemnitz im Zweckverband Sächsisches Industriemuseum hat sich in der Zeit seines Bestehens zu einem unverzichtbaren und identitätsstiftenden Element der Stadt Chemnitz entwickelt. Mit seiner prägnanten Fassade ist und bleibt es zudem eines der Wahrzeichen der Stadt der Moderne.

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