Metamorphosis of Workwear

Creative Europe Projekt vereint sechs “Europäische Manchester”

Der Blaumann ist ein vielseitiges Kleidungsstück, er kann praktische Arbeitskleidung oder schickes Designerstück sein. In „Metamorphosis of Workwear“ wird er zur künstlerischen Projektionsfläche für die Industriekultur. 18 Künstlerinnen und Künstler aus sechs europäischen Städten werden sich mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Chemnitz, Gabrovo, Łódź, Manchester, Mulhouse und Tampere auseinandersetzen - den Städten, die durch eine gemeinsame Geschichte des industriellen Aufstiegs und Niedergangs verbunden sind. Dies wird die Inspiration für künstlerische Neuinterpretationen traditioneller Arbeitskleidung wie den Blaumann, die Nylonschürze oder den Arbeitskittel liefern.

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Industriemuseum Chemnitz/Deutschland, dem Zentralen Textilmuseum Łódź/Polen und dem Christo und Jeanne-Claude Center in Gabrovo/Bulgarien. Weitere Projektpartner sind das Finnische Arbeitermuseum Werstas und Proforma in Manchester. Das Textildruckmuseum und der Kunstraum Motoco in Mulhouse unterstützen das Projekt.

Künstlerische Leiterin ist die in Dresden lebende Künstlerin Wiete Sommer. Sie ist Designerin und Kuratorin und arbeitet an der Schnittstelle von Design, Kunst und Wissenschaft. Ihre kollaborativen Projekte zeichnen sich durch einen interdisziplinären Ansatz und eine anthropologische Perspektive aus. In ihrer künstlerischen Praxis nutzt sie eine Vielzahl von Medien, darunter Filmschnitt, Performance, Kunsthandwerk und Modekollektionen. Als Modedesignerin erforscht Wiete Sommer, wie Mode als soziokulturelles Medium Verbindungen fördern und als Werkzeug für sozialen Austausch und Diskurs dienen kann. Ihre Arbeit konzentriert sich auf New Work, Gender, Identität sowie soziale und ökologische Nachhaltigkeit.

Von Januar bis Juni 2025 werden jeweils drei Künstler aus Chemnitz, Łódź, Gabrovo, Tampere, Manchester und Mulhouse Modeobjekte entwerfen, die vom lokalen industriellen Erbe und der Kultur inspiriert sind. Die einzelnen Kleidungsstücke werden die Industriegeschichte der jeweiligen Stadt widerspiegeln, aber die Künstler werden auch einen Blick auf die heutigen Städte und ihre Zukunft werfen. Zu diesem Zweck sind Treffen mit Experten und Besuche von Industriestandorten geplant.

Wiete Sommer wird die Workshops begleiten und die Ergebnisse in einer Performance und einer Ausstellung verarbeiten. Die Aufführung wird im September und November 2025 im Industriemuseum Chemnitz stattfinden. Dazwischen werden die Ergebnisse des Projekts in einer Ausstellung präsentiert. Die Performance und die Ausstellung werden Anfang 2026 nach Łódź und Gabrovo reisen.

Neben den künstlerischen Arbeiten werden auch die Stimmen der Menschen aus Chemnitz, Łódź und Gabrovo eine Rolle spielen. An offenen Nachmittagen werden die Künstler und die breite Öffentlichkeit zusammenkommen und sich über ihre Erfahrungen und den Wandel der Arbeit in ihren Städten austauschen.

Das Projekt läuft von November 2024 bis Juni 2026 und wird von der EU im Rahmen des Programms Creative Europa finanziert. Es wird vom Industriemuseum Chemnitz im Rahmen der Aktivitäten der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 koordiniert.

Pressekontakte

Industriemuseum Chemnitz
Almut Hertel
hertel@industriemuseum-chemnitz.de
0049 371 3676 135

Zentrales Textilmuseum Łódź
Sylwia Meyer-Olejarczyk
s.meyer@cmwl.pl
0048 509 360 945

Christo und Jeanne-Claude Center Gabrovo
Margarita Dorovska
m.dorovska@gmail.com
00359 879 26 27 00

Industriemuseum Chemnitz

Wo einst Eisenguss und Maschinenbau das Leben der Menschen prägten, zeugt heute ein restaurierter Museumskomplex von der gelungenen Umnutzung eines denkmalgeschützten Industriestandortes. In einer 1907 von Hermann und Alfred Escher erbauten Fabrik beherbergt das Industriemuseum Chemnitz eine Dauerausstellung zur sächsischen Industriegeschichte. Gezeigt werden Industrie- und Konsumgüter, Alltags- und Luxusgegenstände, die seit mehr als zwei Jahrhunderten von den Menschen in Sachsen produziert und konsumiert wurden. Highlights sind die Textilstraße und zahlreiche Maschinen in Aktion, von der historischen Transmissionswerkstatt bis zum modernen Industrieroboter. Wechselausstellungen beleuchten verschiedene Aspekte der Industriekultur. Vielfältige Veranstaltungen und ein umfangreiches museumspädagogisches Programm runden das Angebot des Museums ab.

www.industriemuseum-chemnitz.de

Das Zentrale Textilmuseum in Łódź präsentiert Textilien in einem breiten Spektrum von Bedeutungen und Ideen. Es verbindet die reiche Geschichte der Textilindustrie in Łódź mit zeitgenössischer Kunst. Das Museum bietet Ausstellungen, Bildungsaktivitäten und interdisziplinäre Forschungsprojekte an. Es verfügt über eine beeindruckende Sammlung von Textilkunst, Mode und Objekten zur Geschichte der Textilindustrie. Seit 1972 ist das CMT Veranstalter der renommierten Internationalen Triennale der Tapisserie.

Das Museum befindet sich in der Weißen Fabrik, einem der wichtigsten Symbole der Textilgeschichte der Stadt, in dem einst ein von Ludwik Geyer gegründeter Komplex von Baumwollfabriken untergebracht war. Hier wurde die erste mechanisierte Baumwollspinnerei und -weberei in Łódź gegründet, die erste Dampfmaschine der Stadt in Betrieb genommen und der erste Fabrikschornstein errichtet.

www.cmwl.pl

Das Christo and Jeanne-Claude Center in Gabrovo ist ein kultureller Raum, der das Leben, das Werk und das Vermächtnis von Christo und Jeanne-Claude feiert und die Arbeit junger Künstler und Designer unterstützt und fördert. Das Zentrum befindet sich in Christos Heimatstadt und ist in einer ehemaligen Textilschule untergebracht, die das industrielle Erbe der Stadt und dessen Einfluss auf die ständige Verwendung von Stoffen in den Arbeiten des Künstlers widerspiegelt. In den nächsten fünf Jahren wird das Gebäude umfassend renoviert, damit das Programm des Zentrums sein volles Potenzial entfalten kann.

In den Ausstellungen des Zentrums wurden die monumentalen Projekte des Duos und die frühen Arbeiten von Christo vorgestellt, wobei die bahnbrechende Verwendung von Textilien als Medium für die Schaffung temporärer, transformativer Kunst und die Umwandlung gewöhnlicher Räume in außergewöhnliche Erfahrungen hervorgehoben wurde. Das Zentrum dient auch als Raum für zeitgenössische Kreativität, bietet Künstlerateliers und unterstützt Zusammenarbeit und Experimente. Durch Workshops, Filmvorführungen, öffentliche Kunstprogramme und Engagement in der Gemeinde verbindet es das textile Erbe von Gabrovo mit der visionären Kunst von Christo und sorgt dafür, dass das Vermächtnis der Künstler auch künftige Generationen inspiriert und gleichzeitig für alle zugänglich und relevant bleibt.

https://cjcenter.gabrovo.bg

 

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