Tabakrausch an der Elbe

Details der Ausstellung: links: Zigarettenschachteln aus Blech, rechts: Fes (orientalische Kopfbedeckung) Fotograf: Wolfgang Schmidt

Sonderausstellung des Stadtmuseums Dresden in Kooperation mit dem Industriemuseum Chemnitz

Das barocke Elbflorenz von einer anderen Seite: als Tabakhauptstadt Deutschlands, die mit so exotisch klingenden Unternehmen wie Jasmatzi, Yenidze oder Xanthi zum zentralen Produktionsstandort der Orientzigarette aufstieg.

So kam vor dem ersten Weltkrieg jede zweite Zigarette aus Dresden. Noch heute erinnert die frühere Tabakfabrik Yenidze mit ihren minarettartigen Türmen an diese wichtige Phase der sächsischen Industriegeschichte.

In Kooperation mit dem Stadtmuseum Dresden präsentierte das Industriemuseum Chemnitz die Facetten dieser damals neuen Branche in Sachsen: die Entwicklung des Tabakkonsums in Europa vom exklusiven Kolonialprodukt zur Massenware Zigarette, den Aufstieg Dresdens zum zentralen Produktions- aber auch Handelsplatz, ebenso wie zum führenden Standort des Spezialmaschinenbaus. Am Beispiel der Zigarettenindustrie wurde auch die Anfang des 20. Jahrhunderts neu entstehende Produktwerbung und deren Strategien aufgezeigt. Doch auch die Bewegung der Tabakgegner fand in Dresden ein frühes Zentrum. So führte der Blick auf die gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse das Thema bis in unsere Gegenwart.