Gesten

gestern, heute, übermorgen

Welche Rolle spielen Handbewegungen in der menschlichen Kommunikation? Wie entstehen Gesten?

Eine wissenschaftlich-künstlerische Kooperation der Technischen Universität Chemnitz www.manuact.org, des Sächsischen Industriemuseums und des Ars Electronica Futurelab in Linz ließ den Besucher Hände und die Sprache der Dinge in einer bundesweit einzigartigen Ausstellung im kulturellen und technologischen Wandel erleben.

Gesten begleiten unser Sprechen, verkörpern innere, räumliche und bildliche Vorstellungen und sind ein wichtiger Teil der Alltagskommunikation. Mit dem Daumen nach oben geben wir unser Okay, wir imitieren mit unseren Händen Objekte und wie wir mit ihnen umgehen. Gesten sind dabei für uns ein wichtiger visuell-kultureller Wissensspeicher des Objektgebrauchs. So sind in der Geste des Telefonierens, bei der die Hand als Ganzes mit abgespreiztem kleinen Finger und Daumen ein Handy verkörpert, noch Formaspekte des alten gebogenen Telefonhörers auffindbar. Insbesondere gewinnen Gesten für die Steuerung technischer Geräte immer größere Bedeutung und werden z. B. für die Bedienung von Fernsehern, Staubsaugern und die Kommunikation mit fahrerlosen Autos und anderen Robotern nutzbar gemacht. Ein zentrales Ziel der Ausstellung war es, Gesten und ihre vielfältigen Bezugspunkte zu aktuellen kulturellen und technischen Entwicklungen und Wandlungsprozessen für ein breites Publikum erfahr- und erlebbar machen:

Welche Rolle spielen Handbewegungen in der menschlichen Kommunikation? Wie entstehen Gesten? Wie werden sie wissenschaftlich untersucht? Was haben Gesten mit Objektgebrauch zu tun? In welchem Zusammenhang stehen sie mit Werkzeugen und Maschinen, die Funktionen der Hand ersetzen? Was teilen sie uns über unsere Sprache, Kultur und Technik mit? Welche Alltagsgegenstände werden wir in welcher Weise gestisch mit unseren Händen steuern? Wie wirken solche Handbewegungen auf die zwischenmenschliche Kommunikation zurück?