100 Jahre Daktyloskopie in Sachsen

Die Bedeutung der Daktyloskopie wurde durch den Dresdner Kripochef Paul Koettig, einen sehr innovativen Mann, der stets an der Verbesserung der Arbeit und neuen Techniken interessiert war, erkannt.

Im September 1896 fand in Dresden eine Tagung der sächsischen Polizeibehörden statt, in deren Folge das Körpermessverfahren eingeführt und Dresden als Zentralstelle zur Sammlung aller Messkarten für Sachsen bestimmt wurde.

Diese Aktivität führte Paul Koettig 1897 auf der deutschen Konferenz zur Einführung der Anthropometrie mit Camillo Windt, dem Chef des Wiener Erkennungsdienstes, zusammen. Ein Treffen, das der Dresdner Daktyloskopie noch sehr nützlich sein sollte. So hatte Paul Koettig einen direkten Kontakt zum ersten deutschsprachigen Daktyloskopiesystem in Österreich/Ungarn. Dieser wurde auch sofort genutzt. Zu Beginn des Jahres 1903 begannen erste Versuche mit der Daktyloskopie in Dresden. Sie wurde für die Königlich-Sächsische Polizeidirektion versuchsweise eingeführt.

Der Besucher der Ausstellung hatte die einmalige Gelegenheit, sich mit der alltäglichen Arbeit bei der Auswertung von daktyloskopischen Spuren vertraut zu machen.

48 Infotafeln und etwa 50 Exponate auf 150 Quadratmetern Ausstellungsfläche veranschaulichten plastisch und leichtverständlich die Entstehung und Entwicklung der wissenschaftlichen "Fingerschau". Angefangen von rein zufällig festgestellten blutigen Fingerabdrücken in Schlachthofbüchern über Handflächengutachten aus dem Jahr 1935 bis hin zum Automatisierten Fingerabdruck-Identifizierungssystem (AFIS).

Eine Ausstellung des Landeskriminalamtes Sachsen in Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Chemnitz